Stamm "Sankt Paul" startete in die neue Saison

Uelitz • Das schlechte Wetter konnte die Pfadfinder vom Schweriner Stamm "Sankt Paul" nicht schrecken: Sie starteten in Uelitz in ihre neue Saison.

Schlafsack, Isomatte und ihre strapazierfähige Kluft reichte acht jungen Schwerinern als persönliche Ausrüstung vollauf, um am Wochenende im Freien zu kampieren. Die Pfadfinder vom Stamm "Sankt Paul" schlugen ihr schwarzes Zelt wieder im Uelitzer Pfarrgarten auf.

"Das derbe Tuch des Zeltes hält selbst Eisregen stand", versichern die jungen Leute. Man dürfe den nassen Stoff nur nicht berühren, sonst könne es hindurch tropfen. Und gegen die Kälte helfe ein Feuer in der Zeltmitte, dessen Rauch durch eine Dachöffnung nach oben abziehen kann. Trotzdem hätten alle lieber einen angenehmeren Frühling.

"Vorigen März sprangen schon die Schafe um uns herum. Die fehlen mir richtig, sie sind aber noch im Stall untergebracht", erzählt Lisa Bongartz. Wie Gruppenleiter Eric Schümann (18) gehört die Gymnasiastin aus Klasse 11 vom Fridericianum seit inzwischen sechs Jahren zu den Pfadfindern und findet es toll, in der Natur zu bestehen. Eine gehörige Portion Neugier und Abenteuerlust, gepaart mit Naturverbundenheit, Gemeinschaftssinn und Gottvertrauen verbindet die Jungen und Mädchen bei dem Wagnis, sich mit einfachsten Mitteln und unter widrigsten Umständen in der Natur zu behaupten. Über Generationen weiter getragenes Wissen und die Gewissheit, sich auf die Freunde verlassen zu können, helfen ihnen.

"Und die nette Pastorin", wirft Robert, mit zehn Jahren der Jüngste, ein. Er durfte die erste Nacht im Pfarrhaus unterkriechen und schwärmt von der Dorfkirche, die Pastorin Kristin Gatscha der Gruppe gezeigt hatte. "Wir nehmen Robert feierlich in unseren Stamm auf", erklärt Eric. Nach einem halben Jahr sei Robert so weit, das blaue Halstuch der Mitstreiter vom Verband christlicher Pfadfinder und Pfadfinderinnen zu tragen.

Und gern macht sich Robert nach Kräften nützlich, beispielsweise als das Kochfeuer unter dem Kessel fürs Nudelwasser nur noch qualmt. Orthopädieschuhmacher Michael, der mit 20 Lenzen Älteste der Gruppe, lässt sich spontan in den Liegestütz fallen und pustet kräftig. Auch Robert pustet von der anderen Seite ins Feuer und schon züngeln wieder die wärmenden Flammen. Ob beim Aufbau der "Jurte", Essenkochen, Spielen oder Wandern auch mal bei Nacht – immer machen alle Mitglieder der Gemeinschaft nach Kräften mit.

Wer Lust hat, den Pfadfinderstamm "Sankt Paul" kennen zu lernen, besucht einfach die Internetseite www.pfadfinder.tk oder die Gruppe jeden Mittwoch ab 16.30 Uhr im Schweriner Dr.-Külz-Haus am Platz der Freiheit. Einmal jeden Monat unternehmen sie eine kleine Wanderung oder gehen übers Wochenende "auf Fahrt" in die ländliche Umgebung. Interessenten können sich auch direkt an Eric Schümann (Telefonnummer 0385 / 2006727) wenden. Bernd Möschl